Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde Herrn Werner Linker das
Verdienstkreuz am Bande Deutschlands
im Auftrag des Bundespräsidenten durch den Landrat von Marburg-Biedenkopf
Jens Womelsdorf verliehen.
Beim Jubiläum in Momberg hatten die eingeladenen Männerchöre einen ganz spontanen Auftritt, der von den Frauen langanhaltend bejubelt wurde und bei dem die Frage aufkam: Warum machen wir das nicht auch mal?
Singen zu Gottes Lob und Preis, das hat es in der Kirche der ehemaligen Zisterzienser-Abtei in Haina im hessischen Kellerwald schon immer gegeben. Aber am Sonntag, 16. Juni 2024, waren dort im Rahmen der traditionellen Klosterkonzerte auch Töne zu vernehmen, die in den rund 800 Jahren des Bestehens der Kirche so wahrscheinlich noch nie zu hören waren: Der Gesang von Walen (der über eine Bluetooth-Box zugespielt wurde) mischte sich im „Kyrie“ von Enjott Schneider mit den Menschenstimmen des Gemischten Chores des Gesangvereins Bracht.
Als die Brachter gebeten wurde, eines der Kloster-Konzerte zu gestalten, die die Evangelischen Kirchengemeinde Hohes Lohr im Kellerwald traditionell in Haina organisiert, war die Freude groß unter den Sängerinnen und Sängern. Dafür angefragt zu werden und in der Klosterkirche in Haina mit ihrer hervorragenden Akustik zu singen, das ist schon etwas Besonderes. Um dieser Auszeichnung gerecht zu werden, studierten die vier Chöre des Gesangvereins mit viel Engagement eine breite Palette von Liedern ein, die zum Teil von Hanna Sukmanova und von Eric Stöcker am Klavier begleitet wurden. Unter dem Titel „Geistliche Chormusik von der Renaissance bis zur Moderne“ erklangen beim Konzert der Brachter Chöre klassische Choräle wie Beethovens „Die Ehre Gottes“, eines der vier Lieder, die der Männerchor unter der Leitung von Hans Aillaud sang. Aber auch Welthits wie „Hallelujah“ von Leonard Cohen, das der Chor VollBracht mit seinem Leiter Eric Stöcker in dem Arrangement von Roger Emerson als zweites von vier Stücken darbot. Der Frauenchor mit Chorleiter Uwe Henkhaus brachte mit seinem fünften Lied „Cantate Brasilia“ unter anderem südamerikanischen Rhythmus und Schwung in die Klosterkirche und der Gemischte Chor, ebenfalls dirigiert von Uwe Henkhaus, hatte neben dem ungewöhnlichen „Kyrie“ mit Walgesängen auch ein italienisches Kirchenlied aus dem 15. Jahrhundert („Alta trinità beata“) sowie Mozarts „Ave verum corpus“ neben zwei weiteren Liedern im Repertoire. Nach gut 90 Minuten Programm verabschiedeten sich alle Chöre des Gesangvereins Bracht gemeinsam mit dem „Friedenslied“ von Peter Schindler. Die rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörer bedankten sich bei den Sängerinnen und Sängern mit ausgiebigem und begeistertem Beifall. Eine Konzertbesucherin, die nachfragte, wie groß Bracht eigentlich sei, bekam zur Antwort: cirka 900 Einwohner. Ihr Kommentar: „Und da stellt Ihr vier Chöre auf die Bühne?!! Respekt!“
Respekt! Auf jeden Fall. Denn das Konzert in Haina war sogar das zweite Konzert, dass der Gesangverein Bracht mit seinen vier Chören im ersten Halbjahr 2024 auf die Bühne brachte. Nur sieben Wochen vorher, am 28. April 2024, hatten die Brachter zuhause mit ihrem Konzert „Ein Lied für Dich“ mehr als 140 Zuhörer begeistert. Zugleich war das Konzert in Haina auch das letzte Konzert mit Uwe Henkhaus, der aus persönlichen Gründen nach rund fünf Jahren die Leitung des Frauen- und des Gemischten Chores abgegeben hat. Nachdem er seinen Entschluss verkündet hatte, blieb er den Brachtern aber glücklicherweise noch so lange treu, bis diese mit Bettina Wißner eine erfahrene Chorleiterin gewinnen konnten, die jetzt nahtlos in Bracht den Frauenchor und den Gemischten Chor übernimmt.
Tausend Dank Uwe! Herzlich willkommen Bettina!
Wie gelingt ein wunderbarer Konzertabend? Man nehme: vier ambitionierte Chöre, drei engagierte Chorleiter und ein zauberhaftes Publikum, das auch bereit ist mitzusingen. Für Sonntag, 28. April 2024, hatte der Gesangverein Bracht zum Konzert eingeladen – und konnte sich über eine beachtliche Resonanz freuen. Mehr als 140 Zuhörer fanden ihren Weg in die Mehrzweckhalle in Bracht. Den begeisterten Stimmen am Ende des Konzertabends nach, ging wohl kein Gast enttäuscht nach Hause. Die Kommentare reichten von „super schön“ und „ganz prima“ bis „Gänsehaut-Feeling“. Die Bandbreite der Lieder, die jeder der vier Chöre des Vereins auf die Bühne brachte, konnte sich allerdings auch sehen lassen. Der Chor VollBracht mit Chorleiter Eric Stöcker traf vor allem mit dem einfühlsamen und berührenden Song „Amoi seg ma uns wieda“ von Andreas Gabalier voll ins Herz der Zuhörer. Der Frauenchor, dirigiert von Uwe Henkhaus, schlug das Publikum gleich mit seinem ersten Lied in seinen Bann: „Bring me little water, Silvy“, ein Lied von Moira Smiley, das durch Bodypercussion, also durch rhythmisches Klatschen und Stampfen untermalt wird. Nach einer kleinen Pause stimmte unter der Leitung von Hans Aillaud der Männerchor als erstes „Ein Lied für Dich“ an, das dem Konzert den Titel gegeben hatte. Den Abschluss machte der Gemischte Chor mit Chorleiter Uwe Henkhaus und brachte die Zuhörer vor allem mit dem Stück „Ich fahre Bahn“ zum Lachen. Hanna Sukmanova, Sängerin im Frauen- und Gemischten Chor, begleitete einige der Liedvorträge mit gefühlvollem Klavierspiel. Am Ende verabschiedeten sich alle Chöre zusammen mit dem „Friedenslied“ von Peter Schindler.
Neben den Chorsängerinnen und -sängern war beim Konzert aber auch das Publikum gefordert. Angeleitet von Uwe Henkhaus galt es, sowohl ein Volkslieder-Quodlibet zu singen als auch ein „Obstsalat“-Lied. „Kiwi, Kiwi, Kiwi“ war noch am darauffolgenden 1. Mai-Feiertag auf dem Brachter Grillplatz hier und dort zu hören. Anscheinend war der Song ins Ohr gegangen. Beim gemeinsamen Schlusslied sangen die Männer das bekannte Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“ und darüber legten die Frauenstimmen „Herr bleibe bei uns“.